Small & Mid Cap-Aktien: Chancenreiche Beimischung, wenn die Qualität stimmt!

22. Mai 2024
3 Minuten

Auf einen Blick:

  • Investments in ausgewählte Aktien kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung bieten ausgezeichnete Chancen, da oftmals hohe Wachstumsraten bei günstiger Bewertung zu finden sind
  • Von Indexinvestments wird allerdings abgeraten, da sich das Segment sehr heterogen präsentiert: Die Selektion wird zu einem entscheidenden Erfolgskriterium
  • Der moderne Investmentansatz von AURETAS bevorzugt Investments in qualitativ hochwertige Unternehmen mit positivem Cashflow und überdurchschnittlichem Wachstum

Lohnt sich die Beimischung von Aktien mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung?

Dieser Fragestellung ist das Asset Management-Team in einem Research-Projekt nachgegangen, nachdem die Aktienindizes der geringer kapitalisierten Unternehmen in den letzten drei Jahren eine deutlich unterdurchschnittliche Wertentwicklung im Vergleich zu den bekannten Large Cap-Indizes, wie zum Beispiel dem US-amerikanischen S&P 500-Index, hinnehmen mussten. Dies wird vor allem in der folgenden Grafik sehr deutlich:

Wertentwicklung US Large Caps (S&P 500) vs. US Small & Mid Caps (Russell 2000) in Euro
AURETAS Grafik. Die historische Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.

Zunächst ist es wichtig, die entscheidenden Treiber der Kursentwicklung der Small & Mid Caps (Chart) zu identifizieren. Danach muss analysiert werden, ob sich das für sie relevante Marktumfeld in absehbarer Zeit wandeln und sich folglich positiv auf ihre zukünftige Wertentwicklung auswirken könnte.

Im Rahmen unserer Analyse wurden das Zinsumfeld sowie das Gewinnwachstum in Kombination mit der fundamentalen Bewertung als wesentliche Treiber der Wertentwicklung von Small & Mid Caps identifiziert:

Hohe Zinssensitivität

Es zeigt sich, dass der Zinsdeckungsgrad der geringer kapitalisierten Unternehmen, d.h. das Verhältnis von operativem Einkommen zu notwendigen Zinszahlungen auf die Schulden, deutlich geringer ausfällt als bei hochkapitalisierten Unternehmen. Ein niedrigerer Schuldendeckungsgrad bringt per Definition eine vergleichsweise höhere Belastung der Unternehmensergebnisse bei steigenden Zinskosten mit sich. Die Sorge, dass die Gewinnentwicklung der Small & Mid Caps unter den höheren Zinsen leidet, ist also deutlich ausgeprägter als bei Large Caps. Der historisch starke Anstieg der Zinsen kann damit als ein wesentlicher Faktor der unterdurchschnittlichen Entwicklung von Small & Mid Caps in den vergangenen drei Jahren angesehen werden. Wir gehen aber inzwischen davon aus, dass die Zinsen ihren Höhepunkt erreicht haben und der Trend zu sinkenden Zinsen einsetzen wird. Davon sollten also zinssensitive Aktien wie Small & Mid Caps in besonderem Maße profitieren können.

Hohe Wachstumsraten bei attraktiver Bewertung

Das erwartete Gewinnwachstum der Unternehmen sowie ihre Bewertung sind grundsätzlich entscheidende Performancetreiber für ihre zukünftige Aktienkursentwicklung. Zum Vergleich werden in der Regel aggregierte Indexwerte, wie z.B. der Wert des S&P 500-Index dem des Russell 2000-Index, gegenübergestellt. Aus unserer Sicht verzerrt eine solche Betrachtungsweise allerdings das tatsächliche Bild, da einzelne hochgewichtete Sektoren und die marktkapitalisierte Gewichtung der Einzeltitel wesentliche Einflussfaktoren bei der Berechnung von Wachstumsraten und Bewertungen auf Indexebene sein können.

Daher sind wir in unserer Analyse von der reinen Indexbetrachtung abgewichen und haben eine tiefergehende Betrachtung der einzelnen unterliegenden Aktien in ihrem jeweiligen Sektor vorgenommen. Das ermöglicht unserer Meinung nach einen ausgezeichneten Vergleich zwischen hochkapitalisierten Unternehmen und ihren Verwandten aus der zweiten Reihe. Tatsächlich führt das zu sehr interessanten Ergebnissen.

Beispielsweise zeigt eine Analyse des in der Wertentwicklung herausragenden US-Technologiesektors, der die Blue-Chip-Indizes in den vergangenen Monaten auf neue Rekordstände getrieben hat, dass es zahlreiche Unternehmen aus der zweiten Reihe mit teils deutlich höheren Wachstumsraten als die ihrer hochkapitalisierten Mitspieler gibt. Finden sich solche Mid Cap Unternehmen bei gleichzeitig günstigerer Bewertung, spricht dies für ihr vergleichsweise attraktiveres Rendite-Risiko-Potenzial.

Übrigens ist der aufgrund seiner Dynamik oftmals im besonderen Fokus stehende Technologiesektor keineswegs ein besonderes Phänomen hinsichtlich dieser Betrachtung. Gerade auch im Industriesektor zeigen sich ähnliche Opportunitäten.

Dass das Bild nicht über sämtliche Sektoren hinweg konsistent ist, wird bei der Analyse des Finanzsektors deutlich, in dem hochkapitalisierte Unternehmen in dieser Betrachtungsweise übergeordnet deutlich besser dastehen.

Moderne Umsetzung bei AURETAS: Fokus auf Qualität & Wachstum

Aus unserer Analyse ergibt sich, dass ein passives breites Indexinvestment in Small & Mid Cap-Aktien als Investmentbaustein ungeeignet ist: zu heterogen und undifferenziert. Dagegen ergeben sich jedoch zahlreiche Gelegenheiten unter der Oberfläche der reinen Indizes.

Daher sind Investments in Small & Mid Caps zwar fester Bestandteil der Aktienstrategie bei AURETAS. Allerdings bestätigen uns die Analyseergebnisse, dass eine aktive Selektion einem breiten Indexinvestment in diesem Marktsegment klar zu bevorzugen ist.

Im Rahmen des AURETAS Anlagekompasses setzen wir Small & Mid Caps mittels Investments in aktive Fonds um – insbesondere im Rahmen einer Aktienthemenstrategie. Der Fokus liegt dabei auf solchen Fonds, die Aktien hoher Qualität, d.h. vereinfacht beschrieben mit guter Profitabilität und gesundem Zinsdeckungsgrad, sowie aussichtsreichem Unternehmenswachstum bevorzugen.

Über die Autoren

Boris Jurczyk
Head of Liquid Assets
9 posts
Christian Hereth
Investment Manager
2 posts
Zwei Alliterationen kennzeichnen Boris Jurczyk: Die erste lautet Fortbildung, Fördern und Fordern. Lebenslanges LERNEN ist ihm wichtig. Das manifestiert sich in der zweistelligen Zahl seiner Titel und Zertifikate: unter anderem Master in Wirtschaftspsychologie und in Finanz- und Bankwesen; darüber hinaus ist er CFA-, CAIA- und CMT-Charterholder sowie Financial Risk Manager (FRM). In der Komfortzone trifft man ihn nicht an. In seinem Team hält er es ebenso. Mit dem fordernden Förderer junger Talente wird es garantiert nicht langweilig. Die regelmäßige Neuerfindung von Beruf und Person gehört für ihn dazu.
Und die zweite Alliteration? Performance, Performance, Performance. Dafür steht der Head of Liquid Assets morgens auf. Der Hertha-Dauerkarteninhaber lässt sich wie ein Fußballtrainer gern am Tabellenstand messen. Das war schon als Händler in der Hausse des Neuen Marktes und als Portfoliomanager so. Er sucht den objektiven Blick auf die Dinge, denkt digital und nicht in Grauschattierungen. Demut und Respekt sind ihm wichtig – vor allem wenn Theorie auf REALITÄT trifft. Und das ist im Vermögensmanagement schließlich Alltag.
Christian Hereth mag es einfach, strukturiert zu denken. Welche Faktoren haben welche Ursachen und welche Zusammenhänge lassen sich herstellen? Mit Blick nach vorn. Er schaut auf Zahlen, versteht Modelle und sieht Komplexitäten. Das war schon in seiner Rolle als Portfolio-Analyst bei einem Versicherer so. Als Investment Manager ist er nun noch stärker in eigene VERANTWORTUNG gerückt und schätzt zugleich, im Team gemeinsam hinter Entscheidungen zu stehen. Meinungsstark und klar. Nicht alle sind gleich, aber ihr Ziel ist es.
Mit der Morgenlage steigt er in den Tag ein: Wie läuft es in Asien? Wie startet Europa? Und dann folgen eigene Projektionen. Gibt es Anlass, optimistischer zu sein oder sind die Erwartungen zu positiv? Er programmiert, visualisiert und analysiert. Ohne MENSCHLICHES Urteil geht dabei nichts. Reflektieren und Lernbereitschaft zu zeigen, das ist ihm wichtig. Auch in seiner Ausbildung zum CFA. Die hat den engagierten Fußball- und Badminton-Spieler zwischendurch beansprucht. Nun ist sie abgeschlossen und die Trainingseinheiten auf dem Platz laufen wieder.

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