Die FED zwischen Inflation und Arbeitsmarkt

27. August 2025
2 Minuten

Auf einen Blick:

  • Jackson Hole: Powell stellt klar - Arbeitsmarkt wiegt schwerer als Inflationssorgen
  • Arbeitslosenquote: Zweifel an ihrer Aussagekraft überwiegen den Einmaleffekt steigender Inflation
  • Zinspfad: Fortsetzung der Zinssenkungen ab September bestätigt, jedoch keine Ausweitung über die bisherigen Erwartungen hinaus
  • Marktausblick: Rückenwind für Aktienmärkte – steht kurzfristig schwächeren Wirtschaftsdaten gegenüber

Die Rede von Jerome Powell in Jackson Hole am vergangenen Freitag – seiner letzten vor dem Ende seiner Amtszeit im Mai kommenden Jahres – wurde von den Märkten mit Spannung erwartet. Im Zentrum standen weiterhin die gegenläufigen Signale von Arbeitsmarkt und Inflation, die maßgeblich durch Trumps Zoll- und Einwanderungspolitik geprägt sind. Während sich die Arbeitsmarktdaten zuletzt abschwächten, stiegen die Inflationszahlen. Bisher hielt die FED an der Linie fest, beide Faktoren im Gleichgewicht zu sehen und daher keine unmittelbaren Zinsschritte einzuleiten.

Die jüngsten Inflationsdaten zeigen: Güterpreise steigen zollbedingt, rückläufige Servicepreise – die mit rund 70 % deutlich schwerer wiegen – halten den Anstieg der Gesamtrate jedoch zurück. Für Konsumenten blieben negative Überraschungen damit bislang aus. Produzentenpreise legten hingegen etwas stärker zu als erwartet. In welchem Ausmaß diese Kosten auf die Verbraucher überwälzt werden, ist fraglich: Angesichts hoher Margen könnten viele Unternehmen einen Teil selbst tragen. Erste Hinweise darauf gaben die jüngsten Quartalsberichte.

Der Arbeitsmarkt zeigt sich zuletzt schwächer als noch 2024, die Arbeitslosenquote liegt jedoch mit 4,2 % weiterhin auf historisch niedrigem Niveau. Genau diese Kennzahl wird jetzt kritischer hinterfragt: Die Einwanderungspolitik beeinflusst das Arbeitskräfteangebot, sodass die Quote trotz sinkender Nachfrage stabil bleiben könnte – und damit ein höheres Konjunkturrisiko verschleiert.

Vor diesem Hintergrund misst Powell dem Arbeitsmarkt nun ein höheres Risiko für die US-Konjunktur bei als der Inflation. Zinssenkungen ab September erscheinen damit wahrscheinlich, allerdings ohne über die bisherige Erwartung von rund 1,5 % bis Ende 2026 hinauszugehen. Die Inflationsrisiken bleiben bestehen. Dennoch ergibt sich für die Aktienmärkte eine günstigere Ausgangslage durch fallende Zinsen: Schwächere Konjunkturdaten sollten kurzfristig weniger belasten, solange Unternehmensgewinne solide wachsen und eine Rezession in den USA ausbleibt – ein Szenario, an dem wir festhalten.

Über die Autoren

Britta Weidenbach
Managing Partner, CIO
25 posts
Britta Weidenbach brennt für Asset Management. Als Managing Partnerin ist sie seit Anfang 2023 für die WERTENTWICKLUNG der betreuten Vermögen bei AURETAS verantwortlich. Über 20 Jahre in führenden Rollen im Fondsmanagement der DWS hat sie im Gepäck, zuletzt als Leiterin für Europäische Aktien und Co-Leiterin des Aktiengeschäfts in EMEA. Das war nur konsequent. Denn von 1999 bis 2020 machte sie dort erfolgreich Karriere. Nach dem VWL-Studium mit Schwerpunkt Finanzmarkttheorie ging es direkt in die Praxis. Mit den Erfolgen wuchsen Aufgaben und Verantwortung – für Assets und für Menschen. Darunter zwei DWS-Flaggschiff-Fonds, 10 Milliarden Euro AuM und Fonds-Manager in Frankfurt, London und New York. Hinzu kamen Management-Aufgaben als Mitglied im DWS CIO Executive Committee.
Nach erfolgreichen 21 Jahren bei der DWS war es Zeit für den nächsten Schritt. Und so denkt Britta Weidenbach nun bei AURETAS Vermögen anders und bringt ihre tiefe Asset-Management-Erfahrung in unternehmerische VERANTWORTUNG ein. Die Kombination aus quantitativ unterstützter Anlageexpertise und langjähriger Erfahrung in der Managerselektion auch in weniger liquiden Märkten im AURETAS Anlagekompass, das Team und die Entwicklung innovativer digitaler Lösungen im Private Wealth Management schätzt sie sehr an AURETAS. Sie hält viele Bälle gleichzeitig in der Luft – auch privat, als verheiratete Mutter zweier Söhne. Ehrenamtlich unterstützt sie Jugendliche. Und wann immer es die Zeit erlaubt, verbringt sie diese mit Familie und Freunden oder schlüpft in ihre Laufschuhe.

Rechtlicher Hinweis

Diese Veröffentlichung dient unter anderem als Werbemitteilung. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen und zum Ausdruck gebrachten Meinungen geben die Einschätzungen von AURETAS zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Angaben zu in die Zukunft gerichteten Aussagen spiegeln die Zukunftserwartung von AURETAS wider, können aber erheblich von den tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnissen abweichen. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann keine Gewähr übernommen werden. Der Wert jedes Investments kann sinken oder steigen und Sie erhalten möglicherweise nicht den investierten Geldbetrag zurück.

Mit dieser Veröffentlichung wird kein Angebot zum Verkauf, Kauf oder zur Zeichnung von Wertpapieren oder sonstigen Titeln unterbreitet. Die enthaltenen Informationen und Einschätzungen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Sie ersetzen unter anderem keine individuelle Anlageberatung.
Diese Veröffentlichung unterliegt urheber-, marken- und gewerblichen Schutzrechten. Eine Vervielfältigung, Verbreitung, Bereithaltung zum Abruf oder Online-Zugänglichmachung (Übernahme in andere Webseite) der Veröffentlichung ganz oder teilweise, in veränderter oder unveränderter Form ist nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung von AURETAS zulässig. Angaben zu historischen Wertentwicklungen sind kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.