
Die FED zwischen Inflation und Arbeitsmarkt
Auf einen Blick:
- Jackson Hole: Powell stellt klar - Arbeitsmarkt wiegt schwerer als Inflationssorgen
- Arbeitslosenquote: Zweifel an ihrer Aussagekraft überwiegen den Einmaleffekt steigender Inflation
- Zinspfad: Fortsetzung der Zinssenkungen ab September bestätigt, jedoch keine Ausweitung über die bisherigen Erwartungen hinaus
- Marktausblick: Rückenwind für Aktienmärkte – steht kurzfristig schwächeren Wirtschaftsdaten gegenüber
Die Rede von Jerome Powell in Jackson Hole am vergangenen Freitag – seiner letzten vor dem Ende seiner Amtszeit im Mai kommenden Jahres – wurde von den Märkten mit Spannung erwartet. Im Zentrum standen weiterhin die gegenläufigen Signale von Arbeitsmarkt und Inflation, die maßgeblich durch Trumps Zoll- und Einwanderungspolitik geprägt sind. Während sich die Arbeitsmarktdaten zuletzt abschwächten, stiegen die Inflationszahlen. Bisher hielt die FED an der Linie fest, beide Faktoren im Gleichgewicht zu sehen und daher keine unmittelbaren Zinsschritte einzuleiten.
Die jüngsten Inflationsdaten zeigen: Güterpreise steigen zollbedingt, rückläufige Servicepreise – die mit rund 70 % deutlich schwerer wiegen – halten den Anstieg der Gesamtrate jedoch zurück. Für Konsumenten blieben negative Überraschungen damit bislang aus. Produzentenpreise legten hingegen etwas stärker zu als erwartet. In welchem Ausmaß diese Kosten auf die Verbraucher überwälzt werden, ist fraglich: Angesichts hoher Margen könnten viele Unternehmen einen Teil selbst tragen. Erste Hinweise darauf gaben die jüngsten Quartalsberichte.
Der Arbeitsmarkt zeigt sich zuletzt schwächer als noch 2024, die Arbeitslosenquote liegt jedoch mit 4,2 % weiterhin auf historisch niedrigem Niveau. Genau diese Kennzahl wird jetzt kritischer hinterfragt: Die Einwanderungspolitik beeinflusst das Arbeitskräfteangebot, sodass die Quote trotz sinkender Nachfrage stabil bleiben könnte – und damit ein höheres Konjunkturrisiko verschleiert.
Vor diesem Hintergrund misst Powell dem Arbeitsmarkt nun ein höheres Risiko für die US-Konjunktur bei als der Inflation. Zinssenkungen ab September erscheinen damit wahrscheinlich, allerdings ohne über die bisherige Erwartung von rund 1,5 % bis Ende 2026 hinauszugehen. Die Inflationsrisiken bleiben bestehen. Dennoch ergibt sich für die Aktienmärkte eine günstigere Ausgangslage durch fallende Zinsen: Schwächere Konjunkturdaten sollten kurzfristig weniger belasten, solange Unternehmensgewinne solide wachsen und eine Rezession in den USA ausbleibt – ein Szenario, an dem wir festhalten.
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